Nalbach: Schockierende Momente am heutigen Montagvormittag in Saal 38 des Landesgerichts Saarbrücken. Im Prozess um den getöteten Punker Nikolaus L. aus Nalbach tritt eine Bekannte des mitangeklagten Pascal G. in den Zeugenstand. Die 32 Jahre alte Frau kennt den mutmaßlichen Totschläger seit etwa anderthalb Jahren, als sie eines Morgens eine Handynachricht von ihm bekommt.
Pascal G. bittet die Frau, ihn im Krankenhaus abzuholen. Die Frau willigt ein, holt den Mann gegen 11 Uhr ab. Im Auto kommt es zu einer Aussprache, die Zeugin will wissen, was los ist. „Willst du wirklich wissen, was ich gemacht hab?“ soll Pascal G. gefragt haben. „Soll schlimm kann es ja nicht sein, hab ich gedacht. Also hab ich ja gesagt“, schildert die 32-Jährige.
Als Pascal G. ihr von der Tat berichtet haben soll, denkt die Zeugin noch: Das kann doch nicht stimmen, der übertreibt. Doch kurze Zeit später erscheint die Frau am Tatort, einem Mehrfamilienhaus in der Nalbacher Hubertusstraße. Dort trifft die 32-Jährige auf die Mitangeklagte Iris B. Die erzählt ihr die gleiche Geschichte: „Sie hätte das Opfer mit einem Brieföffner in den Hals gestochen, er sich mit einem Kissen auf ihn gesetzt.
Danach hätten sie die Leiche zerstückelt.“ Als Grund für die Tat geben beide Angeklagten der 32-Jährigen zufolge an, dass sie aus Nikolaus G. herauspressen wollten, wo sich die Leiche des verschwundenen Pascal Zimmer befindet. Nikolaus G. hatte den beiden gegenüber behauptet, dass sein Bruder den kleinen Pascal getötet habe. Eine Aussage, die sich im Nachhinein als Lüge herausstellte.
Als die Zeugin die Sache immer noch nicht glaubt, wird sie von der mutmaßlichen Mittäterin ein Stockwerk weiter nach oben geführt. „Dort lag dann der Torso.“ Der Mann der Zeugin begleitet Pascal G. später zur Polizeiinspektion Saarlouis, der Angeklagte wird festgenommen. Später am Abend dann seine mutmaßliche Komplizin. Der Prozess wird fortgesetzt.