14 Meter tiefes Loch verschluckt Sarg auf Saarbrücker Friedhof

Saarbrücken: Szenen wie aus einem Horrorfilm auf dem Friedhof im Saarbrücker Stadtteil Dudweiler. Dort tut sich am Dienstag vergangener Woche im Grabfeld 10 plötzlich die Erde auf. Ein Sarg wird von dem 14 Meter tiefen Loch von rund zwei Metern Durchmesser verschluckt. Nachdem ein Mitarbeiter der Friedhofsverwaltung den Vorfall entdeckt, werden umgehend die betroffenen Angehörigen informiert. Zudem wird das Gebiet rund um das Loch wegen weiterer Einsturzgefahr abgesperrt.

„Betreten verboten! Lebensgefahr“, warnen Schilder an einem Bauzaun. Rings um das betroffene Grabfeld werden Bohrungen durchgeführt. Dabei stoßen Experten auf ein Relikt aus früheren Zeiten: Unter dem Friedhof verläuft ein alter Bergwerksstollen! Der ist offenbar eingestürzt und hat die Grabstätte mit sich gerissen. Das Bergamt wird in den Vorfall eingeschaltet und findet heraus, dass es sich um einen alten Schacht aus den Jahren 1846 und 1847 handelt, der zur Grube Hirschbach gehört hat.

Im Laufe der Jahrhunderte ist die Grubenanlage offenbar in Vergessenheit geraten. In den 1970er und 1980er Jahren ist darüber dann der Friedhof erweitert worden. Nachdem klar ist, was das Loch verursacht hat, bleibt zunächst unklar, wie es nun weitergeht. Derzeit wird geprüft, ob der Sarg aus der Grube geborgen werden können. Sollte das nicht der Fall sein, muss das Loch verfüllt werden, ohne zuvor die sterblichen Überreste herauszuholen.

In jedem Fall soll das Vorgehen eng mit den betroffenen Angehörigen abgestimmt werden. Wann die übrigen gesperrten Gräber im Gefahrenbereich wieder freigegeben werden können, ist ebenfalls noch nicht klar. Das Bergamt geht in ersten Schätzungen davon aus, dass die Arbeiten zwischen zwei und sechs Wochen in Anspruch nehmen könnten. Es soll weitere Bohrungen geben, bei denen entdeckte Hohlräume möglicherweise noch verfüllt werden müssen.