Saarbrücken: Es sind furchtbare Vorwürfe gegen einen 26 Jahre alten Deutschen aus Saarbrücken. Die Staatsanwaltschaft klagt ihn wegen besonders schweren Raubes, gefährlicher Körperverletzung, versuchter besonders schwerer Vergewaltigung und versuchten erpresserischen Menschenraubes an. Nach Angaben der Behörde ist folgendes passiert: Vom 30. Juni bis zum 1. Juli hält der 26-Jährige sein Opfer in seiner Wohnung in der Großblittersdorfer Straße gefangen, raubt es aus, foltert und misshandelt es schwer und erpresst die Angehörigen, den Gekidnappten erst freizulassen, wenn er Vermögenswerte oder Drogen dafür bekommt. Teil des hinterhältigen Plans: Dem gefangenen Mann, mit dem der 26-Jährige Streit wegen eines Drogendeals hatte, sollte mit einem Messer ein „V“ für Verräter in die Haut geritzt werden, damit er als Verräter rektal vergewaltigt wird, wenn er irgendwann im Knast landet. Das Opfer mit Kabelbindern gefesselt und über Stunden vielfach mit einem Schlagstock unter anderem ins Gesicht geschlagen. Dann wurde der Mann mit Messern, einem Gürtel und einer Peitsche gefoltert. Widerlich: Mit einem Schlagstock wollte der 26-Jährige dem Opfer Amphetamin in den Po schieben. Der Mann wurde gefilmt, wie er „Hallo ich bin Conchita Wurst“ sagen musste und dabei mit dem Schlagstock ins Gesicht geprügelt wurde. Dann klaute der Angreifer den Wagenschlüssel des Opfers, sein Handy und seine EC-Karte und wollte damit vergeblich einkaufen oder Geld abheben. Soweit die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft. Die Rettung für den Gekidnappten: Als ein Fenster kurz geöffnet war, konnte der Mann in Todesangst ins Freie springen, wobei er sich den Fuß brach. Er schleppte sich zu einer nahe gelegenen Tankstelle, brach dort zusammen. Neben zahlreichen Verletzungen erlitt der Mann während seiner Gefangenschaft ein Knalltrauma mit andauernder Schwerhörigkeit. Der Tatverdächtige wurde wenig später festgenommen und sitzt seit 4. Juli in Untersuchungshaft. Er ist wegen Gewaltdelikten vorbestraft und schweigt. Einen Termin für den Prozessbeginn gibt es noch nicht.