Illingen: Ein maskierter Mann stürmt aus dem Klassensaal der 10b des Illtal-Gymnasiums, hält eine verängstigte junge Frau in seinem Arm und bedroht sie mit einer Schusswaffe. „Das Ultimatum ist verstrichen. Ich werde die Geisel jetzt töten“, schreit der Terrorist in Richtung der Polizeibeamten der Verhandlungsgruppe. Kurze Zeit später hallen Schüsse durch die Schule und der Mann mit der arabischen Inschrift auf seiner Jacke ist tot. Spezialkräfte des saarländischen SEKs überwältigen ihn mit dem finalen Rettungsschuss, bringen die Geisel in Sicherheit und schießen den zweiten Terroristen kampfunfähig. Es ist der Höhepunkt einer Großübung, deren Vorbereitung acht Monate gedauert hat. Das Szenario, an dem zehn Monate lang gefeilt wurde, beginnt mit mehreren Notrufen: Während einer Veranstaltung wird an der Illinger Schule geschossen.
Wie im Ernstfall auch treffen zunächst Kräfte der Polizeiinspektion Illingen am Tatort ein. Verstärkt von speziell ausgebildeten und ausgerüsteten Beamten der Operativen Einheit dringen die Beamten ins Erdgeschoss des Gebäudes vor, versorgen Verletzte. In der Zwischenzeit treffen mehrere Rettungswagen, Notarztfahrzeuge und Rettungshubschrauber Christoph 16 ein. Doch die Helfer können zunächst nichts tun, bleiben im Hintergrund.
Lukas Hoor vom Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung: „Die Eigensicherung der Helfer geht immer vor.“ Mit einem neu angeschafften Viereinhalb-Tonnen-Panzerwagen werden deshalb Verletzte von mittlerweile eingetroffenen SEK-Kräften vom Schulgelände gefahren und in sicherer Entfernung behandelt. Damit endet die Übung aber nicht: Auch der Transport in die umliegenden Kliniken wird geübt. Die erschreckend echt geschminkten Verletztendarsteller werden in Schockräumen behandelt, danach in den OP oder ins CT gebracht.
Das SEK und das Mobile Einsatzkommando durchkämmen jeden Schulraum nach Verletzten oder Tätern, die Übung dauert bis zum Nachmittag. Rund 100 Einsatzkräften des Rettungsdienstes ist auch die Polizei mit etwa 100 Beamten im Einsatz. Zudem mimen als 200 Helfer von Polizei und DRK die Verletzten. Es fließen sechs Liter Kunstblut, geschossen wird natürlich mit Platzpatronen. Am Ende sind alle zufrieden, es wird aber auch Verbesserungsbedarf erkannt. Polizei-Einsatzleiter Gerald Stock: „Aber dazu ist die Übung ja da.“ Absatz Absatz Absatz Absatz Absatz Absatz Absatz Absatz Absatz Absatz