Eppelborn: Großeinsatz heute Morgen an der Gemeinschaftsschule in der Hellbergstraße. Gegen 9.45 Uhr bemerken Schüler in einem Flur einen beißenden Geruch. Kurze zeit später klagen mehrere Schüler über Atemwegsreizungen und brennende Augen. Weil der Flur im Bereich eines Chemiesaals liegt, wir die komplette Schule evakuiert, rund 350 Kinder auf einem Sportplatz unter Quarantäne gestellt. Die Evakuierung läuft dabei sehr routiniert und ohne Probleme ab. Einzelne Kinder mit medizinischen Vorerkrankungen, darunter Diabetes-Patienten, werden besonders intensiv vom Rettungsdienst betreut.
Rund 50 der Schüler sind mit der bis dahin noch unbekannten Chemikalie direkt in Berührung gekommen und wegen von den übrigen Schülern getrennt. Die Feuerwehr und der Rettungsdienst lösen Großeinsatz aus und rücken mit dutzenden Helfern an. Unter anderem der Gefahrstoffzug des Landkreises Neunkirchen, der Landesbrandinspekteur und der Leitende Notarzt werden nach Eppelborn alarmiert. Die Hellbergstraße wird zwischen der Pastor-Vogt-Straße und der St.-Sebastian-Straße für den Verkehr gesperrt.
Dennoch kommen zahlreiche besorgte Eltern zur Einsatzstelle, die von ihren Kindern über Handy informiert worden sind. Feuerwehr und Schulleitung müssen sie von der Einsatzstelle fernhalten, um die Arbeiten der Retter nicht zu stören. Unter Atemschutz gehen Helfer in das Gebäude, führen Messungen durch. Doch die Gefahr scheint nicht aus dem Chemiesaal zu kommen.
Vielmehr ergeben erste Ermittlungen der Polizei, dass im Flur wohl Reizgas versprüht wurde. Im Verdacht steht eine Gruppe von Mädchen, sie werden von Polizeibeamten vernommen. Die 46 Kinder, die mit dem Gefahrstoff in Berührung gekommen sind, werden in einer so genannten Notdekontaminationsstelle der Feuerwehr abgeduscht und danach vom Rettungsdienst weiter untersucht.