Weitere Anti-Terror-Razzias in Homburg und Saarbrücken

Saarbrücken: Neben den beiden Anti-Terror-Razzien in Saarlouis-Roden und Eppelborn-Dirmingen gibt es gestern Abend offenbar weitere Einsätze gegen Islamisten im Saarland. Am Abend schlagen Spezialeinheiten der Polizei auf der B 423 in der Nähe der A 8 zwischen Homburg-Einöd und Blieskastel zu. Ein Auto wird von mehreren Zivilfahrzeugen gestoppt und von vermummten Beamten umstellt. Dabei soll ein Mann festgenommen worden sein, später aber wohl wieder laufengelassen. Am gleichen Abend schlagen die Fahnder im Saarbrücker Stadtteil Burbach zu. In der Hochstraße unweit vom Burbacher Markt wird eine Wohnung in einem Mehrfamilienhaus gestürmt. Beamte mit schusssicheren Westen stellen unter anderem PCs sicher, ein Spürhund untersucht das Gebäude. Die drei Terrorverdächtigen, die in der Saarwellinger Straße in Roden und der Thalexweilerstraße in Eppelborn festgenommen werden, hatten mittlerweile einen Termin beim Oberlandesgericht in Koblenz.

Dort bestätigte ein Richter heute die Haftbefehle gegen die drei Männer. Sie wurden in drei Justizvollzugsanstalten im benachbarten Rheinland-Pfalz gebracht, wo sie nun auf ihren Prozess warten. Den drei syrischen Staatsangehörigen (21, 23 und 27 Jahre) wird Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung vorgeworfen. Die drei kamen im Jahr 2015 als Bürgerkriegsflüchtlinge nach Deutschland und beantragten Asyl.

Den 23-Jährigen will jemand in einem Video erkannt haben, das ihn mit Handgranaten, diversen Kriegswaffen und in Kampfuniform zeigt. Er soll unter anderem versucht haben, über das Internet Personen aus Deutschland als Kämpfer für den syrischen Bürgerkrieg zu rekrutieren. Dabei soll er für die verbotene terroristische Vereinigung Ahar-Al Sham tätig gewesen sein, eine 2011 gebildete Gruppierung der syrischen Aufstandsbewegung gegen das Assad-Regime.

Die 21 und 27 Jahre alten Männer sollen in Syrien Mitglieder des so genannten islamischen Staates gewesen sein. Sowohl der 23-Jährige als auch der 21-Jährige werden außerdem in Deutschland als islamistische Gefährder eingestuft.