Lebach: Seit es sie gibt, werden sie immer wieder attackiert – die Blitzersäulen und -anhänger im Saarland. Was ist ihnen nicht schon alles angetan worden? Von harmlosen Klopapier-Attacken über Farbangriffe, Brandanschläge und sogar dem Einsatz einer aufblasbaren Puppe. Berüchtigtste Aktion: In Saarbrücken wurden in einer Nacht- und Nebelaktion gleich mehrere Blitzersäulen geteert und gefedert. An diesem Wochenende sind zwei neue Vorfälle mit zwei gänzlich neuen Methoden dazugekommen. Die harmlosere Aktion findet am Freitagabend in Saarbrücken statt. Dort steht der semi-mobile Blitzer-Anhänger der Stadt in der Warndtstraße im Stadtteil Klarenthal.
Das scheint irgendwem nicht zu gefallen, er bewirft den Blitzer mit rohen Eiern. Eireste und die zerschlagenen Schalen zeugen noch von der Tat. Am Blitzer entsteht aber kein Schaden – ein bisschen Dreck, den Mitarbeiter des Ordnungsamts problemlos entfernen können, ist alles. Die Funktionstüchtigkeit der Anlage ist nicht beeinträchtigt. Das sieht an einem festen Blitzer in Lebach schon anders aus. Im Stadtteil Knorscheid steht die schwarze Säule an der B 268, die durch den Ort führt. Also, normalerweise zumindest.
Denn am gestrigen Samstag gegen 23.30 Uhr fährt ein bislang unbekannter Fahrzeugführer gegen die Messanlage in der Körpricher Straße. Dabei knickt der Blitzer komplett um und ist seitdem nicht mehr funktionstüchtig. Nach der Aktion flüchtet der Fahrer unerkannt. Es entsteht ein Schaden von mehreren zehntausend Euro. Die Polizei wird eingeschaltet und leitet ein Ermittlungsverfahren wegen Verkehrsunfallflucht gegen unbekannt ein.
Einen Anhaltspunkt haben die Beamten schon: Es könnte sich bei dem Unfallfahrzeug möglicherweise um einen Renault, Modell „Traffic“, was passenderweise zu deutsch „Verkehr“ heißt. Ob die Anlage absichtlich umgefahren worden ist, kann derzeit nicht gesagt werden.