Der verbarrikadierte Mann an der Grenze ist tot

Überherrn: Nach 24 Stunden ist die Bedrohungslage im 1500-Seelen-Grenzort Merten bei Überherrn beendet. Das hat der Sous-Préfet für das Arrondissement Saargemünd, Christophe Salin, eben erklärt. Nachdem sich der Mann gestern gegen 12.20 Uhr im Haus seiner Eltern in der Rue de la Frontière mit mehreren Schusswaffen verschanzt hatte, gelang es Polizeiverhandlern am Abend, über Handy Kontakt mit dem Mann aufzunehmen. Dieser Kontakt riss aber kurz vor Mitternacht ab. Über Nacht beobachteten Spezialeinheiten der Polizei das Haus, nichts tat sich. Heute Morgen liefen im Ort die Sirenen der Feuerwehr, um den Mann zu wecken und einen neuen Verhandlungsversuch zu starten. Wieder gab es keine Reaktion. Gegen 12.35 Uhr, nach über 24 Stunden, stürmten dann Elitepolizisten der Spezialeinheit GIGN aus Reims, vergleichbar mit unserer GSG 9, das Haus. Sie fuhren mit einem gepanzerten Geländewagen vor und zündeten eine Blendgranate. Der Mann wurde tot im Keller des Hauses entdeckt, die Polizei hat bei dem Einsatz keinen einzigen Schuss abgefeuert. Die Waffen, die der Mann bei sich hatte, sind militärische Waffen, für deren Besitz er keine Erlaubnis hatte. Jetzt ermittelt die Kripo der Gendarmerie in Metz die genauen Umstände des Todes. Die Straße zum Grenzübergang Bisten ist derzeit immer noch auf französischer Seite gesperrt. Die deutsche Polizei, die unsere Grenze für den Fall bewachte, dass der Mann ins Saarland flieht, hat die Grenzsperre mittlerweile abgebaut. Deutsche SEK-Einheiten waren nur auf deutscher Seite, nicht in Frankreich im Einsatz. Der Mann soll in einer SMS an einen Freund mit der Tat gedroht haben, er gab wohl berufliche und persönliche Probleme als Grund an. Bevor er sich im Haus verbarrikadierte, stritt er mit seinen Eltern und schickte sie nach draußen. Dann feuerte er mehrere Schüsse ab, am Abend dann noch einmal.