Saarbrücken: Das Hauptproblem, vor das uns das neuartige Corona-Virus stellt, ist die Vielzahl von Patienten, die plötzlich alle gleichzeitig einen Platz auf einer Intensivstation benötigen. Dadurch kann es zu Engpässen in der Patientenversorgung kommen, wie man aktuell bei unseren direkten Nachbarn im französischen Département Moselle sehen kann. Dort sind die Intensivstationen mit 206 Prozent massiv überbelegt. Im Saarland können pro 10.000 Einwohner innerhalb von 24 Stunden rund 2,7 Intensivbetten bereitgestellt werden, so viele wie sonst nirgends in Deutschland. Insgesamt sind derzeit etwa 53 Prozent der Intensivbetten belegt. Wie genau die Situation auf unseren Intensivstationen aussieht, zeigen Zahlen der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin. Dort werden die Auslastungen der Intensivstationen erfasst und eingeteilt in „verfügbar“ (Status grün), „begrenzt“ (Status gelb) und „ausgelastet“ (Status rot). Unterschieden wird außerdem in drei Arten von Intensivstationen (englisch „Intensive Care Unit“, kurz ICU).
- Die Gruppe „ICU low care“ beinhaltet Intensivbetten ohne invasive Beatmungsmöglichkeit. Diese Betten gibt es in 17 Saar-Kliniken. In vier Krankenhäusern gibt es derzeit jedoch nur noch begrenze Plätze (Status gelb): An der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum des Saarlandes in Homburg, am Knappschaftskrankenhaus Saar in Sulzbach, an der Marienhausklinik in Ottweiler und an der Marienhausklinik St. Josef in Losheim. Insgesamt sind im Saarland 65 dieser Betten belegt, 56 sind frei.
- Die Gruppe „ICU high care“ beinhaltet Intensivbetten mit invasiver Beatmungsmöglichkeit, sogenannte Beatmungsbetten. Sie werden häufig für Corona-Patienten benötigt. Diese Betten gibt es in 17 Saar-Kliniken. In vier Krankenhäusern gibt es derzeit jedoch nur noch begrenze Plätze (Status gelb): Am CaritasKlinikum St. Theresia auf dem Saarbrücker Rastpfuhl und in der Marienhausklinik St. Josef in Losheim. In einem Krankenhaus sind die Plätze ausgelastet (Status rot): am Knappschaftskrankenhaus Saar in Sulzbach. Insgesamt sind im Saarland 123 dieser Betten belegt, 97 sind frei.
- Die Gruppe „ECMO“ beinhaltet Intensivbetten mit der Möglichkeit einer sogenannten extrakorporalen Membranoxygenierung. Bei diesem Verfahren wird Blut aus dem Körper geleitet, vom Kohlendioxid befreit und mit Sauerstoff angereichert. Damit können Patienten überleben, deren Lunge versagt. Das kann bei Corona-Patienten mit schwerem Verlauf der Fall sein. Diese Betten gibt es in sechs Saar-Kliniken. In einem Krankenhaus gibt es derzeit jedoch nur noch begrenze Plätze (Status gelb): Am CaritasKlinikum St. Theresia auf dem Saarbrücker Rastpfuhl. In einem Krankenhaus sind die Plätze ausgelastet (Status rot): am Klinikum Merzig. Derzeit werden im Saarland keine dieser Betten als belegt gemeldet, 14 sind frei.