Saarbrücken: Geschafft! Um 19.07 Uhr tönt aus den Funkgeräten der Feuerwehrleute vor einem Bunkereingang in der St.-Ingberter-Straße in Dudweiler nur noch Freudengeschrei. Die Glücksschreie kommen tief aus dem Bunker. Dort haben die Helfer nach mehr als acht Stunden gerade Hundewelpen Charly aus einem 20 Zentimeter schmalen Rohr gerettet. Gegen 12.45 Uhr fällt der kleine Mischling im Garten seiner Besitzer durch das Rohr, das direkt in den alten Weltkriegsbunker führt. Die Besitzer rufen in ihrer Not die Feuerwehr, die beginnt einen groß angelegten Rettungseinsatz. Rund 20 Einsatzkräfte des Löschbezirks Dudweiler und der Berufsfeuerwehr Saarbrücken rücken an, verschaffen sich durch ein Metall-Tor Zugang in den dunklen Bunker. Aus der Luft sucht ein Feuerwehrmann mit Hilfe einer Drohne nach weiteren Schächten, die bei der Rettung behilflich sein könnten.
Weil die Retter befürchten, beim Einschalten der Bunkerbeleuchtung auch elektrische Teile der Belüftung zu aktivieren, an denen sich der Hund verletzen könnte, muss eine eigene Lichtversorgung aufgebaut werden. Die Berufsfeuerwehr besorgt alte Bunkerpläne, um besser in der weitläufigen Anlage vorgehen zu können. Der Ortsverband Saarbrücken des Technischen Hilfswerks wird mit einer Fachgruppe für Ortungseinsätze zum Ort des Geschehens bestellt. Die Helfer haben eine Sonde, die sich wie an einer Leine in Rohren und Schächten einsetzen lässt. Mit ihrer Hilfe kann der Hund in etwa acht Metern Tiefe im Rohr entdeckt werden. Um an der Metallleitung problemlos arbeiten zu können, muss im Bunker ein Teil einer Mauer eingerissen werden.
Dann wird die alte Lüftungsleitung abgetrennt, das THW überwacht von oben kontinuierlich die Arbeiten mit der Sonde, um sicherzustellen, dass das Tier dabei nicht verletzt wird. Um 19.07 Uhr dann endlich ist es geschafft. Behutsam wird der Hund wohlbehalten ins Freie gebracht und seiner überglücklichen Besitzerin übergeben.