Filmreifer Zugriff in Schwalbach: Spezialeinheit stoppt mutmaßliche Drogendealer

Schwalbach: Filmreife Szenen am vergangenen Wochenende in Schwalbach. Letzten Sonntag gegen 20 Uhr. Ein silberner VW Polo ist aus Richtung Bous kommend auf der Hauptstraße unterwegs. Kurz vor der Einmündung zur Ensdorfer Straße in Höhe einer Apotheke kommen plötzlich mehrere Fahrzeuge herangerast. Ein weißer VW Golf stellt sich quer vor den Kleinwagen, fünf weitere Fahrzeuge folgen. Alle setzen Magnetblaulichter aufs Autodach. Vermummte Männer mit „Polizei“-Armbinden springen aus ihren Fahrzeugen, stürmen auf den Polo zu. Die Beamten reißen die Türen auf, holen Fahrer und Beifahrer aus dem Fahrzeug und fixieren die beiden am Boden.

Es handelt sich um das Mobile Einsatzkommando MEK, das auf die Observation, das Verfolgen und den Zugriff auf Personen spezialisiert ist. So schnell wie die Beamten gekommen sind, verschwinden sie auch wieder. Kripobeamte, die ebenfalls mit Zivilfahrzeugen anrücken, übernehmen den Einsatz vor Ort. Die beiden Verdächtigen werden abgeführt, ihr Fahrzeug gründlich durchsucht und anschließend abgeschleppt. Auf Nachfrage beim Landespolizeipräsidium in Saarbrücken teilt eine Sprecherin am Abend lediglich mit, dass es einen geplanten Einsatz in Schwalbach gegeben hat.

Eine weitere Nachfrage bei der Pressestelle des Landespolizeipräsidiums einige Tage später bringt ebenfalls wenig Klarheit über die Hintergründe des Einsatzes. Behördensprecher Stephan Laßotta: „Wir können nach Rücksprache mit der zuständigen Fachdienststelle lediglich bestätigen, dass der Einsatz so stattgefunden hat, um die weiteren Ermittlungen nicht zu gefährden.“

Unbestätigten Informationen zufolge geht es bei der Sache um Drogen. Die beiden Festgenommenen sollen zwei 19-jährige Deutsche sein, die aus dem Landkreis Saarlouis, aber nicht aus Schwalbach stammen. Sie sollen mit Drogen wie MDMA, Marihuana, Amphetamin und Ecstasy im großen Stil gedealt und sie teilweise auch selbst hergestellt haben.