Wadgassen: Unvorstellbar grausame Tat in der vergangenen Woche in Wadgassen. Am Freitag vor sieben Tagen bringt dort eine hochschwangere Frau abends ihr Kind zur Welt. Heimlich. Die 32-Jährige durchtrennt offenbar selbst die Nabelschnur, verliert viel Blut. Die Frau nimmt das lebende Neugeborene und steckt es in eine Tüte. Dann entsorgt sie das Baby in eine Mülltonne! Wahnsinniges Glück:
Ein Anwohner wird auf den Vorfall aufmerksam und spricht die Frau an. Die erklärt ihm, dass sie eben ein Kind auf die Welt gebracht und es weggeworfen hat, weil sie es nicht haben wollte. Umgehend informiert der Anwohner Polizei und Rettungsdienst, die Einsatzkräfte treffen nach wenigen Minuten vor Ort ein. Da soll die Frau sogar noch versucht haben, die Retter davon abzuhalten, dem Baby zu helfen. Die Helfer finden das Bündel in der Mülltonne, Gott sei Dank lebt es noch. Nach einer Erstversorgung vor Ort wird es mit dem Rettungswagen in ein spezielles Kinderkrankenhaus eingeliefert.
Dort kämpft das Neugeborene um sein kleines Leben. Derzeit liegt das Kind immer noch in der Klinik. Durch die Unterversorgung wird es möglicherweise für immer Schäden davontragen. Die Mutter des Babys befindet sich ebenfalls in einer Klinik für Psychiatrie. Bei ihr liegt möglicherweise eine psychische Erkrankung vor, die sie zu der unfassbaren Tat getrieben hat. Die Frau ist bereits von einem Arzt begutachtet worden. Derzeit befindet sie sich freiwillig in der Klinik. Die Staatsanwaltschaft Saarbrücken hat eine vorläufige zwangsweise Unterbringung der Beschuldigten beantragt, was vom Amtsgericht Saarbrücken aber abgelehnt worden ist. Dagegen hat die Staatsanwaltschaft Beschwerde eingelegt.
Weil das Baby nach der Geburt noch lebte und höchstwahrscheinlich gestorben wäre, wenn man es nicht gefunden hätte, wird wegen eines versuchten Tötungsdelikts ermittelt. Dabei wird auch geprüft, ob bei der Frau eine verminderte Schuldfähigkeit vorgelegen hat.