Geisterfahrerin wollte offenbar sterben

Merzig: Neue Erkenntnisse zu dem schweren Unfall am Donnerstagabend auf der A 8 bei Merzig. Die Polizei geht nun davon aus, dass die Frau, die zur Geisterfahrerin wurde, auf der Autobahn wendete. Gegen 17.20 Uhr war die 57 Jahre alte Frau mit ihrem dunklen VW Golf auf der Richtungsfahrbahn Zweibrücken ordnungsgemäß unterwegs. Irgendwann wendete sie dann aber auf der Autobahn und fuhr plötzlich falsch herum in Richtung Luxemburg. Wahrscheinlich war das kein Versehen, sondern Absicht – die 57-Jährige wollte sich so wohl das Leben nehmen. Zudem war die Frau nach Polizeiangaben wohl auch mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs. Ein 44 Jahre alter Mann konnte dem Auto der Frau im Bereich der Hilbringer Brücke zwar noch ausweichen, musste seinen eigenen Wagen dazu aber in die Mittelleitplanken setzen. Ein dahinter fahrender 40 Jahre alter Mann hatte weniger Glück. Mit seinem silbernen Ford Mondeo kollidierte er frontal mit der Geisterfahrerin. Während der Mann, der ausweichen konnte, unverletzt blieb, wurde der 40-Jährige schwer verletzt. Unter anderem mit Verletzungen am Knie kam er im Rettungswagen ins Klinikum Saarbrücken auf den Winterberg. Für die Verursacherin kam dagegen jede Hilfe zu spät. Sie starb noch in ihrem Wagen und wurde in dem Wrack eingeklemmt. Die Freiwillige Feuerwehr Merzig musste anrücken, die Helfer hatten die belastende Aufgabe, den Leichnam der Verursacherin aus dem Wagen zu schneiden. Beide Autos waren nach dem Crash nur noch Schrott wert, die Fahrbahn musste von ausgelaufenem Öl befreit werden. Während der Rettungs- und Bergungsmaßnahmen wurde die Autobahn in Richtung Zweibrücken zunächst voll und später halbseitig gesperrt, auch die Auffahrt Merzig in Richtung Zweibrücken war dicht. Nach rund drei Stunden konnte die Fahrbahn wieder freigegeben werden.

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