Illingen: Gestern Abend kommt es zu einem Großeinsatz von Feuerwehr, THW und Rettungsdienst im Illinger Hallenbad in der Kapellenstraße. Es ist etwa 21 Uhr, als plötzlich Alarm in der Einrichtung nahe des Illtal-Gymnasiums ausgelöst wird. Aus einer technischen Anlage ist gefährliches Chlorgas ausgetreten, das in Schwimmbädern zur Desinfektion dem Wasser im Becken beigemischt wird. Während das chemische Element in geringen Mengen dem Wasser zugesetzt zur Gesundheit der Schwimmer beiträgt, ist der Stoff in größeren Mengen äußerst giftig, brandfördernd und umweltgefährdend. Sofort wird das Bad deshalb vom Personal geräumt. Nach Angaben der Polizei befinden sich zu dem Zeitpunkt noch etwa 20 Besucher in der Anlage. Die Evakuierung läuft routiniert und ohne Probleme ab.
Durch das professionelle Vorgehen des Personals, das für solche Fälle speziell geschult ist, wird niemand bei dem Vorfall verletzt. Die Freiwillige Feuerwehr rückt mit 15 Fahrzeugen und rund 50 Helfern aus dem gesamten Landkreis an. Neben den Kräften aus Illingen sind unter anderem der Einsatzleitwagen der Feuerwehr Ottweiler und drei Fahrzeuge der Feuerwehr Bubach-Calmesweiler im Einsatz.
Das Gelände rund um das Schwimmbad wird abgesperrt. Für Notfälle stehen zwei Rettungswagen vor Ort bereit. Das Technische Hilfswerk Spiesen-Elversberg, das über einen sogenannten Fachberater Chemie verfügt, wird ebenfalls in den Einsatz eingebunden. Feuerwehrkräfte mit Chemieschutzanzügen und Messgeräten betreten die technischen Räume, in denen das Chlorgas gelagert wird.
Tatsächlich kann eine erhöhte Konzentration der Chemikalie gemessen werden. Die Ursache dafür ist schnell gefunden. Eine der Gasflaschen im Betriebsraum des Hallenbades ist undicht. Den Helfern gelingt es, das Ausströmen des Gases zu stoppen. Danach muss das Gebäude gründlich gelüftet werden.