Im Saarland gibt es mehr Unfälle mit E-Scootern als im Bundesdurchschnitt

Wiesbaden/Saarbrücken: Das Statistische Bundesamt hat am heutigen Freitag erstmals vorläufige Unfallzahlen im Zusammenhang mit den beliebten E-Scootern für ein Kalenderjahr vorgelegt. Demnach hat die Polizei deutschlandweit im Jahr 2020 insgesamt 2 155 Unfälle mit den Elektrokleinstfahrzeugen erfasst, bei denen Menschen verletzt oder getötet worden sind. In ganz Deutschland sind dabei fünf Menschen ums Leben gekommen, 386 wurden schwer verletzt und 1.907 leicht.

Bei mehr als 80 Prozent der Verunglückten handelt es sich um die Person, die auf dem E-Scooter unterwegs gewesen ist. Weniger als 20 Prozent der Verletzten sind als Fußgänger oder Fahrer anderer Fahrzeuge in einen Unfall mit einem E-Scooter verwickelt worden. Für das Saarland verzeichnen die Statistiker insgesamt 28 E-Scooter-Unfälle mit sogenannten Personenschäden. Tote sind dabei bei uns nicht zu beklagen gewesen. Bei den Unfällen ist aber jeweils eine Person verletzt worden, in einem Fall gab es bei ein- und demselben Unfall zwei Verletzte.

Sechs Menschen haben im Saarland bei Unfällen schwere Verletzungen davongetragen, 23 kamen mit leichten Verletzungen davon. Während das Saarland nur 1,2 Prozent der bundesdeutschen Bevölkerung stellt, hat es hier mit 1,3 Prozent mehr E-Scooter-Unfälle als im Bundesdurchschnitt gegeben. Auch die Zahl der Verunglückten ist im Saarland höher als im Bundesdurchschnitt, vor allem, was die Zahl der Schwerverletzten (1,6 Prozent) angeht. Die Gründe dafür sind unklar.

Möglicherweise sind im Saarland pro 100.000 Einwohner mehr E-Scooter unterwegs, vielleicht sind bei uns die Fahrer aufgrund fehlender Radwege auch öfter als im Rest der Republik gezwungen, auf die Straße auszuweichen. Klar sind hingegen die Hauptgründe für Unfälle mit E-Scootern. In den Fällen, in denen den Rollerfahrern zumindest eine Mitschuld unterstellt worden ist, waren die häufigsten Ursachen: Fahren unter Alkoholeinfluss (18,3 Prozent), falsche Benutzung von Fahrbahnen oder Gehwegen (16,6 Prozent) und nicht angepasste Geschwindigkeit (8,5 Prozent).