In Frankreich untergetaucht: Mutmaßlicher Messerstecher ins Saarland überstellt

Saarbrücken: Ein 20 Jahre alter Mann wird am Dienstagvormittag von französischen Polizeibeamten der Bundespolizei auf der Goldenen Bremm überstellt. Der aus Afghanistan stammende Mann kommt in der Vergangenheit nach Europa und stellt in Deutschland einen Asylantrag. In der Zwischenzeit wird er hier untergebracht und begeht mehrere Straftaten. Dieter Schwan, Sprecher der Bundespolizei im Saarland, erklärt auf Nachfrage: „Der Mann hat einen Haftbefehl wegen Verdachts des Handels mit Betäubungsmitteln. Außerdem laufen gegen ihn mehrere Verfahren, weil er in drei unterschiedlichen Fällen Menschen mit einem Messer angegriffen haben soll.“

Nach den Taten taucht der Heranwachsende unter, die Ermittlungsbehörden verlieren seine Spur. Bis der Afghane in Frankreich bei einer Polizeikontrolle auffällt. Die Beamten überprüfen seine Personalien und finden einen Treffer im Fahndungscomputer. Bei seiner Festnahme wehrt sich der schlacksige Mann heftig.

Ein französischer Polizeibeamter wird dabei verletzt und ist danach bis zu sieben Tage lang dienstunfähig. Wieder in Deutschland wird der Gesuchte zunächst erkennungsdienstlich behandelt. Weil er in der Vergangenheit mit Waffen auffällig geworden ist und sich den französischen Beamten gegenüber aggressiv gezeigt hat, gelten für seinen Termin beim Haftrichter heute Mittag besondere Sicherheitsvorkehrungen.

In Handschellen und stark bewacht wird der Mann ins Gerichtsgebäude in der Saarbrücker Franz-Josef-Röder-Straße gebracht. Ein Dolmetscher übersetzt die Vorwürfe gegen den Mann. Der sagt nur wenig und will einen Anwalt hinzuziehen.

Nach etwa einer Stunde im Amtsgericht ist klar: Der Haftbefehl gegen den Mann wird aufrechterhalten. Beamte der Bundespolizei bringen den 20-Jährigen im Anschluss in die Justizvollzugsanstalt nach Ottweiler. Dort wartet er nun auf sein weiteres Verfahren.