Jugendlicher zieht Messer bei Familienstreit: SEK-Einsatz in Bexbach

Bexbach: Großeinsatz für die Polizei in der Nacht zum heutigen Donnerstag nach einem psychischen Ausnahmezustand in Bexbach. In einer ruhigen Seitenstraße kommt es im Verlauf der Nacht zu Familienstreitigkeiten. Sie gipfeln darin, dass der Sohn der Familie, der mit im Haus wohnt, zu einem Messer greift und droht. Es gelingt den übrigen Bewohnern, aus dem Haus zu flüchten, ohne dass jemand zu Schaden kommt.

Weil der Jugendliche nun alleine mit dem Messer im Haus ist und seine Familie Angst befürchtet, dass er sich etwas antun könnte, wird um kurz vor vier Uhr die Polizei alarmiert. Die riegelt das Wohngebiet ab und umstellt das Gebäude. In der Nähe steht der Rettungsdienst bereit, falls es zu einem Notfall kommen sollte. Auch der Organisatorische Leiter Rettungsdienst und der Leitende Notarzt fahren die Einsatzstelle an.

Verhandlungsexperten der Polizei versuchen, Kontakt mit dem Jugendlichen aufzunehmen. Das gelingt allerdings auch nach mehreren Versuchen nicht. Deshalb wird das Spezialeinsatzkommando aus Saarbrücken hinzugezogen. Um kurz vor fünf Uhr treffen die Elitebeamten vor Ort ein. Sie legen ballistische Schutzkleidung an, einige von ihnen auch stichfeste Kettenhemden. Auch ein 24-Stunden-Einsatzfahrzeug der Stadtwerke wird bestellt.

Wofür genau, bleibt unklar. Möglicherweise geht es darum, das Gas abzustellen. Gegen 6.15 Uhr erfolgt dann der Zugriff. Das SEK verschafft sich mit Schusswaffen im Anschlag Zutritt zum Gebäude, sichert den Jugendlichen. Polizeisprecher Falk Hasenberg: „Das ist problemlos verlaufen.“ Verletzt wird glücklicherweise niemand.

Nach einer Viertelstunde wird der Jugendliche in Handschellen aus dem Haus in einen Rettungswagen geführt. Er soll nun in einer psychiatrischen Einrichtung vorgestellt werden. Dort kann dem jungen Mann professionell geholfen werden. Um kurz vor 7 Uhr ist der Einsatz vor Ort für alle beendet.