Martin Luther und der Reformationstag in zehn Sätzen

Wittenberg: „Niemand kann durch den Ablass Vergebung mit Sicherheit erreichen“ – das ist eine von insgesamt 95 Thesen, die der Glaubensgelehrte Martin Luther vor genau 500 Jahren, am 31. Oktober 1517, an eine Kirchentüre in Wittenberg in Sachsen-Anhalt genagelt haben soll. Der Ablass, gegen den Luther kämpfte, war damals sozusagen die Gelddruckmaschine der katholischen Kirche. Wer diese Scheine von der Kirche kaufte, dem wurden seine Sünden erlassen – und diese Geldmacherei passte Luther nicht. Aus der Bewegung, der Luther angehörte, der so genannten Reformation, ging unter anderem die heutige evangelische Kirche hervor. Eine weitere wichtige Leistung Luthers war seine Übersetzung der Bibel, die damals meist in Latein geschrieben und gedruckt wurde, ins Deutsche. Mit seiner Übersetzung der Heiligen Schrift schuf Luther die Grundlage für die deutsche Hochsprache, wie wir sie heute kennen. Denn Luthers Übersetzung verbreitete sich so stark, dass die Sprache darin zur Norm wurde. Der Reformationstag, mit dem an die Werke Martin Luthers erinnert wird, ist normalerweise nur in den deutschen neuen Ländern Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ein gesetzlicher Feiertag. Zum 500. Jubiläum hat der Bundestag allerdings ein Gesetz erlassen, das ihn nur in diesem Jahr zum Feiertag in ganz Deutschland macht. Die Stadt Wittenberg, wo dem Luther damals seine Thesen anschlug, heißt seit 1938 sogar amtlich Lutherstadt Wittenberg.