Mindestens einen Monat lang: Frankreich geht in harten Lockdown

Paris: Am gestrigen Mittwochabend hat Frankreichs Staatspresident Emmanuel Macron (PS) im Rahmen einer Fernsehansprache einen neuen Lockdown für das komplette Land verkündet. Zum dritten Mal seit Beginn der Corona-Pandemie wird damit ganz Frankreich runtergefahren, um die dritte Welle zu brechen. Mindestens vier Wochen lang sollen die neuen Beschränkungen gelten. Danach, so verspricht Macron, soll es keine weiteren Lockdowns geben:

„Ich bitte Sie, noch ein letztes Mal durchzuhalten.“ Am Ostersamstag treten die neuen Regeln in Kraft: Es gibt eine Ausgangssperre ab 19 Uhr abends, die nur aus wichtigem Grund, etwa zum Arbeiten, umgangen werden darf. Alle nicht lebensnotwendigen Geschäfte, die bislang öffnen durften, müssen schließen. Wer aus privaten Gründen das Haus verlässt, darf sich nicht weiter als zehn Kilometer davon entfernen. Zudem sind Reisen zwischen den französischen Regionen, wie beispielsweise Grand-Est eine ist, untersagt. Auch hier gibt es Ausnahmen für Arbeiter. Aber:

Wie in Deutschland sollen Firmen auch in Frankreich ihren Mitarbeitern verstärkt Homeoffice anbieten. Landesweit bleiben die Schulen und Kindergärten drei Wochen lang geschlossen. Dafür werden die Aprilferien um eine Woche verlängert. Und um die Folgen der dritten Welle abzufedern, wird die Zahl der Intensivbetten landesweit von rund 7.000 auf etwa 10.000 erhöht. Was das alles für deutsche Grenzpendler bedeutet, ist noch unklar.

Klar ist allerdings, wie Macron den Weg aus der Pandemie schaffen will: mit einem massiven Impfprogramm! Ab 16. April sollen sich alle ab 60 Jahren impfen lassen können, ab 15. Mai alle ab 50 und ab Mitte Juni soll jeder Franzose ein Impfangebot erhalten. Bislang sind in Frankreich rund drei Millionen Bürger zweitgeimpft, eine Quote etwa so hoch wie im Saarland. Läuft alles nach Plan, sollen Mitte Mai der Lockdown beendet und die ersten Schritte Richtung Normalität gemacht werden, etwa mit der Öffnung der Außenbereiche in der Gastronomie.