Nach Feuerserie im Saarland: Ermittlungsgruppe der Polizei und Bauern jagen Brandstifter

Tholey: Eine eigens eingerichtete Ermittlungsgruppe der Polizei fahndet derzeit nach einem Brandstifter oder einer Gruppe von Brandstiftern im Saarland. Innerhalb von wenigen Tagen hat es im Kreis St. Wendel mehrere Brände gegeben, die höchstwahrscheinlich alle von Menschenhand gelegt worden sind. Bislang ist es bei Sachschäden geblieben, die Polizei schätzt die Schadenshöhe bereits auf 80 000 bis 100 000 Euro. Und offenbar nimmt der Täter billigend in Kauf, dass sich beispielsweise ein Bauer bei eigenständigen Löschversuchen oder Helfer der Feuerwehr, die oft stundenlang im Einsatz sind, verletzen könnten. Weil die Brände meistens Heuballen betreffen, hat die Polizei ihre Ermittlungsgruppe „Heu“ getauft. In der vergangenen Woche fahren Polizeikommandos auf der Suche nach dem Brandstifter verstärkt Streife im Bereich Tholey.

Zudem sind abends auch die Landwirte der Region auf Patrouille und suchen an ihren Feldern eigenständig nach verdächtigen Personen. Am Freitagabend stehen bereits zum fünften Mal innerhalb weniger Tage Heuballen im Saarland in Flammen. Dieses Mal allerdings nicht in Tholey, sondern in Kleinblittersdorf. Dort brennen rund 200 Ballen im Ortsteil Auersmacher lichterloh.

Die Ermittlungsgruppe prüft nun, ob das Feuer mit den vorangegangenen Bränden in Tholey zusammenhängt. Möglich ist aber auch, dass es sich um Nachahmer oder um Selbstentzündung handelt. In Tholey stehen zuletzt am Donnerstagabend rund 100 Heuballen in Flammen. Der Brand auf einem Wiesengelände zwischen Nohfelden, Selbach und Theley kann von der Feuerwehr unter Kontrolle gebracht und gelöscht werden.

In der Nacht zum Mittwochabend stehen auf dem Bärhof in Theley hunderte Heuballen in Flammen. Davor kommt es zu Heuballenbränden in Sotzweiler und Theley. Am Samstag brennt es im Abstand von etwa zehn Metern an zwei Stellen in einem Waldstück im Unterholz. Die erste Brandstelle erlischt selbstständig. Die zweite wird durch einen Jogger bis zum Eintreffen der Feuerwehr eingedämmt, sodass eine weitere Ausbreitung verhindert werden kann.