Nalbach: Am Sonntagmorgen meldet sich eine Hundehalterin aus Nalbach bei der Polizeiinspektion in Saarlouis. Sie erklärt den Beamten, dass ihre Rhodesian-Ridgeback-Hündin vergiftet worden ist. Das Tier hat im Laufe der Woche beim Spazierengehen an einer Weiheranlage in Nalbach vermutlich Rattengift gefressen. Ob dieses Rattengift absichtlich zur Tötung von Hunden oder als Rodentizid gegen Schadnager ausgebracht worden ist, teilt die Polizei nicht mit. Aktuell ist nicht klar, ob die Hündin die Vergiftung überleben wird oder nicht. Rattengift hat eine perfide Wirkweise: Wenn andere Ratten einen Köder neben einem toten Artgenossen auffinden würden, würden die höchst intelligenten Tiere nicht mehr davon fressen. Deshalb werden zur Bekämpfung von Rattenplagen Stoffe eingesetzt, die erst später zum Tod der Tiere führen.
Unter Umständen wirkt Rattengift erst nach 48 Stunden oder noch später, je nach Dosis aber auch schon nach wenigen Stunden. Deshalb ist auch im Fall der vergifteten Hündin unklar, ob sie durchkommt oder nicht. Die Tiere sterben durch das Gift qualvoll an inneren Blutungen, die sich nicht mehr stoppen lassen.
Wichtig ist, dass Hundehalter so schnell wie möglich reagieren. Falls ein Köder bereits gefressen worden ist, kann als allererste Gegenmaßnahme Aktivkohle eingesetzt werden, die Hundehalter in Form von Kohletabletten in ihrer Hausapotheke haben sollten. Direkt danach kann der Tierarzt außerdem hochdosiertes Vitamin K1 spritzen.
Die Polizei hat im Fall der vergifteten Nalbacher Hündin ein Strafverfahren gegen den bislang unbekannten Täter eingeleitet und sucht nach Zeugen, die Hinweise zur Aufklärung dieser Tat geben können. Außerdem ist nicht ausgeschlossen, dass es weitere Geschädigte geben könnte. Sie werden gebeten, sich mit den Beamten in Verbindung zu setzen.
Hinweise: Polizeiinspektion in Saarlouis, Alte-Brauerei-Straße 3, Telefon 0 68 31 / 90 10