Polizei rettet Verletzte mit Trage aus kugelsicheren Westen und Baumstämmen

Saarbrücken: Gestern gegen 19 Uhr geht bei der Polizei ein Notruf ein. Ein 15 Jahre altes Mädchen meldet sich mit ihrem Handy und erklärt den Beamten, dass sie und ihre 19 Jahre alte Bekannte im Waldgebiet zwischen Riegelsberg und Saarbrücken beim Joggen die Orientierung verloren haben. Weil es schon dunkel geworden ist, schaffen die beiden es nicht mehr, den Nachhauseweg alleine zu finden. Zudem ist die 19-Jährige durch einen umfallenden Baumstamm am Fuß verletzt worden und kann nicht mehr selbstständig gehen. Die Polizei bittet die Anruferin, Google Maps auf dem Handy zu öffnen, um so den Standort der beiden besser finden zu können.

Doch in genau diesem Moment reißt die Verbindung ab. Weil aufgrund der verletzten Person Eile geboten ist, lässt die Polizei das Mobiltelefon der 15-Jährigen orten. Doch das bringt nur mäßigen Erfolg, die Daten sind zu ungenau. Also beginnt die Polizei mit einer Suchaktion. Nach einer halben Stunde dann Aufatmen. Die beiden Mädchen können im Waldgebiet zwischen der L 272, dem Jakobshütter Weg und Von-der-Heydt aufgefunden werden.

Beide sind leicht unterkühlt, bis auf die Fußverletzung der 19-Jährigen aber wohlauf. Allerdings ist die junge Frau nicht mehr in der Lage, aus dem Waldstück zu gehen. Nun könnte man auf die Feuerwehr zurückgreifen, die spezielle Schleifkorbtragen vor Rettung aus schwierigem Gelände vorhält. Auch das DRK erinnert daran, dass das Rote Kreuz Fahrzeuge vorhält, die auch in schmalen Waldwegen zur Rettung von Personen einsetzbar sind. Die Polizisten vor Ort haben aber eine ganz andere Idee.

Sie schnappen sich zwei stabile, kleine Baumstämme und kugelsichere Westen. Die Westen werden mit den Holzstämmen miteinander verbunden, sodass eine Trage entsteht. Damit wird die Verletzte aus dem Waldgebiet getragen. Nach etwa 40 Minuten kann sie schließlich einem Rettungsteam übergeben werden, das an der Landstraße wartet und die Frau in eine Klinik verbringt.