Hoppstädten-Weiersbach: Die Behörden haben weitere Details zu dem Vorfall vom Samstag im rheinland-pfälzischen Hoppstädten-Weiersbach, direkt neben dem saarländischen Nohfelden, bekannt gegeben. Am Abend war dort rund zwei Kilometer vom Saarland entfernt ein Mann von der Polizei erschossen worden, der zuvor stundenlang mit einer Axt durch den 3.600-Seelen-Ort gelaufen war (wir berichteten). Zunächst war unklar, um wen es sich bei dem Toten handelt. Jetzt berichtet die Polizei, dass der Mann identifiziert ist. Es handelt sich bei dem Toten um einen 26 Jahre alten anerkannten Asylanten aus dem afrikanischen Eritrea. Der Mann hat zwar im Kreis Birkenfeld gelebt, dort aber keine feste Adresse gehabt. Das hat die Ermittlungen nach der Identität des Mannes erschwert.
Zu den Umständen des tödlichen Schusses äußert sich am heutigen Montag die Staatsanwaltschaft Bad Kreuznach. Demnach ist das SEK war zwar im Ort unterwegs gewesen, als es zu der Schussabgabe gekommen ist. Gefeuert hat aber ein einfacher Kriminalbeamter des Polizeipräsidiums Trier aus einer normalen Dienstwaffe. Auch das Ergebnis der Obduktion liegt mittlerweile vor:
Demnach ist der Mann an einem Schuss direkt in den Kopf gestorben. Um zu vermeiden, dass es zu Mauschel-Vorwürfen kommt, hat ein anderes rheinland-pfälzisches Polizeipräsidium die Ermittlungen übernommen. Der Fall liegt jetzt in Koblenz.
Es muss unter anderem geklärt werden, ob der Kripo-Beamte den Schuss abgegeben hat, um eine unmittelbare Gefahr für Leib und Leben abzuwenden. Die Axt, mit der der 26-Jährige den Tag über immer wieder im Ort gesehen worden ist, hatte er jedenfalls bei sich, als er niedergeschossen worden ist. Am Morgen gegen 8.30 Uhr war er mit dem Werkzeug am Sportlerheim des TuS Hoppstädten aufgefallen, verschwand vor Eintreffen der Polizei aber im Wald.
Am frühen Abend gegen 17 Uhr tauchte er dann noch einmal an dem Sportplatz auf, bedrohte einen Mann und schlug mit der Axt auf dessen Fahrzeug ein. Wieder verschwand er vor Eintreffen der Beamten. Um 20.32 Uhr wurde er dann in der Nähe des Gemeindezentrums gesehen, wo er schließlich erschossen wurde.