Neunkirchen: Nachdem im letzten Jahr der Rosenmontagsumzug unwetterbedingt ausfiel, wollen gestern umso mehr Fasebooze in der Kreisstadt feiern. Das zieht leider auch einige Besucher an, die es übertreiben, wie die Bundespolizei berichtet. Zuerst fällt den Beamten gegen 13.30 Uhr am Hauptbahnhof ein 29-jähriger Deutscher auf. Der Mann hat einen rund 60 Zentimeter langen, braunen Baseballschläger aus Holz bei sich, der teilweise mit etwas umwickelt ist, das wie Stacheldraht aussieht. Bei einer Kontrolle durch die Beamten stellt sich zwar heraus, dass es sich nur um eine Stacheldraht-Imitation aus Kunststoff handelt. Das Ganze erinnert sehr an Lucille, den Baseballschläger von Negan aus der Serie The Walking Dead. Dennoch erklärt Bundespolizeisprecher Jürgen Glaub: „Ein Gegenstand, der auf einem Rosenmontagsumzug nichts zu suchen hat.“ Das Teil wird sichergestellt, der Besitzer belehrt und laufen gelassen. Kurze Zeit später treffen die echten Polizisten dann auf einen falschen Kollegen: Den Beamten fällt ein 22-jähriger Mann auf, der sich als Polizist verkleidet hat. Bei näherer Kontrolle stellen die Beamten fest, dass es der Italiener mit der Detailtreue ein wenig zu genau genommen hat: Er führt eine Softair-Pistole im Beinholster mit sich, die auf den ersten Blick nicht von einer echten Waffe zu unterscheiden ist. Das Tragen einer solchen so genannten Anscheinswaffe in der Öffentlichkeit ist verboten. Damit nicht genug: Außerdem trägt der Fasebooz uniformähnliche Kleidung mit echten Hoheitsabzeichen der Polizei. Auch das ist natürlich nicht erlaubt. Polizeisprecher Glaub: „Keine wirkliche Unterstützung für die Bundespolizei.“ Die Beamten nehmen dem Möchtegern-Kollegen die Waffe und die Hoheitszeichen ab, dann darf er weiterfeiern. Gegen beide Personen werden Strafverfahren eingeleitet. Zum einen wegen Missbrauchs von Amtsabzeichen und zum anderen wegen Verstößen gegen das Versammlungsrecht.