Saarbrücken: Die Saarbrücker Polizei zieht nun die Reißleine in Sachen Straßengewalt in der Innenstadt. Leider gehört es in der Stadt mittlerweile zum Polizeialltag, dass rivalisierende Gruppen aufeinander oder auf unbescholtene Passanten losgehen. Gerade am Wochenende eskaliert die Gewalt immer massiver. Trauriger Gipfel bislang: Ein Angriff auf einen 35-jährigen Mann im Kaiserviertel, der dabei lebensgefährlich verletzt wurde. Die Polizei ermittelt in dem Fall sogar wegen versuchten Totschlags.
Genau dieser Vorfall war der Anlass, eine bereits abgeschaffte Spezialeinheit wiederzubeleben. Fahndungs- und Aufklärungsgruppe oder kurz FAG hieß die Kripoeinheit bis 2012, als sie abgeschafft worden ist. Die neu belebte Einheit soll den Namen FAST tragen, was für Fahndungs- und Aufklärungsgruppe Straßentäter stehen könnte. Das Besondere: Die Einheit besteht aus Zivilbeamten, die in der Stadt unterwegs sind und sich unter das normale Fußvolk mischen. So sollen Strukturen besser erkannt und Straftaten schneller verhindert werden. Auch über spezielle Zivilfahrzeuge verfügt die Einheit, und zwar nicht die üblichen „alten Bekannten“, die jeder Ganove problemlos auf den ersten Blick erkennt.
Unter anderem fahren die Beamten der Spezialeinheit ausrangierte Fahrzeuge des Mobilen Einsatzkommandos, die zwar nicht als Polizeiautos zu erkennen, aber mit entsprechender Technik ausgestattet sind. In den vergangenen Tagen hat sie ihren vollen Betrieb aufgenommen, es soll bei gemeinsamen Einsätzen mit der Operativen Einheit bereits erste Fahndungserfolge und Festnahmen gegeben haben.
Öffentlich gefeiert werden die Erfolge seitens der Polizei derzeit aber noch nicht: Es gibt keine offizielle Bestätigung für die Neugründung der Einheit. Die Polizeiinspektion St. Johann in der Karcherstraße, wo die Einhiet ihren Sitz hat, verweist auf die Pressestelle des Landespolizeipräsidiums. Deren Sprecher erklärt: „Dazu sagen wir nichts.“