Saarbrücken: Die Saarbrücker Tafel ist die größte Einrichtung ihrer Art im Saarland und versorgt rund 4500 bedürftige Menschen mit Lebensmitteln. Doch seit Anfang Januar kann der gemeinnützige Verein nicht mehr jedem helfen, der sich in seiner Not an die Tafel wendet. Weil es zu wenige Waren für eine gestiegene Zahl von Bedürftigen gibt, hat der Verein einen Aufnahmestopp für Neuzugänge verhängt. Eine Ausnahme machen die Helfer nur in besonderen Härtefällen. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn es sich um Familien mit Kindern handelt oder ältere Alleinstehende. Der aufnahmestopp soll zunächst bis Mai gelten, danach will man weitersehen.
Allein im vergangenen Jahr sind nach Angaben der Tafel rund 1200 Flüchtlinge hinzugekommen. Außerdem wurde die Essensausgabe von 14-tägig auf wöchentlich umgestellt. Etwa 120 Menschen nehmen täglich außer sonntags das Angebot der Saarbrücker Tafel in Anspruch.
Die Tafeln sind gemeinnützige Hilfsorganisationen, die Lebensmittel an Bedürftige verschenken oder gegen geringes Entgelt abgeben. Diese Lebensmittel sind zwar tadellos, könnten aber von Geschäften nicht mehr verkauft werden und würden ansonsten weggeworfen. In Deutschland sind rund ein Drittel der Betroffenen, die zur Tafelgehen, Kinder und Jugendliche. 1993 wurde die erste Tafel in Deutschland ins Leben gerufen.