Saarbrücken: Nach der bundeseinheitlichen Impfverordnung stehen Einsatzkräfte der Hilfsorganisationen, also etwa der Feuerwehr, dem Technischen Hilfswerk oder dem Deutschen Roten Kreuz, bei der Dringlichkeit der Corona-Impfungen in der dritten Priorisierungsliste. Im Gegensatz zu beispielsweise Polizeibeamten oder Rettungskräften aus dem sogenannten Regelrettungsdienst werden die freiwilligen Helfer derzeit im Saarland noch nicht geimpft.
Denn bedingt durch das Versagen der Politik bei der Impfstoffbestellung haben bei uns immer noch nicht alle Menschen aus den Priorisierungsgruppen eins und zwei, die gerne geimpft werden möchten, ein Impfangebot oder gar den ersehnten Piecks selbst erhalten. Jetzt will die Landesregierung die freiwilligen Einsatzkräfte, die bei ihren ehrenamtlichen Einsätzen durchaus einem erhöhten Risiko einer Corona-Infektion ausgesetzt sind, bei der Impfreihenfolge vorziehen.
14.000 Impfdosen insgesamt für Erst- und Zweitimpfung sollen den Helfern dazu zur Verfügung gestellt werden, 7.000 Personen profitieren also von der schnelleren Impfung. Zum Vergleich: Alleine bei den Feuerwehren im Saarland gibt es mehr als 11.000 aktive Mitglieder. Diese Impfdosen wachsen aber natürlich nicht auf den Bäumen: Sie werden bei anderen Menschen aus den ersten beiden Priorisierungsgruppen fehlen. Ein weiteres Problem mit der geplanten Sonderimpfung für ehrenamtliche Retter: Es soll nur der Impfstoff von AstraZeneca verimpft werden.
Den empfiehlt das Robert-Koch-Institut mittlerweile nur noch Menschen über 60 Jahren. Aber: Auch wer jünger ist, kann sich das Präparat auch auf eigene Verantwortung injizieren lassen. Bei den Feuerwehren beispielsweise ist es so, dass man laut der saarländischen Brandschutzmustersatzung mit 65 Jahren aus dem aktiven Dienst ausscheidet. Diese Satzung gilt in vielen Städten und Gemeinden. Damit ist nur ein kleiner Teil der aktiven Feuerwehrleute, nämlich die von 60 bis 65 Jahren, in der Gruppe, die ohnehin AstraZeneca erhalten. Alle anderen Feuerwehrleute müssen den Impfstoff auf eigene Verantwortung nehmen.