„Schulen entwickeln sich aktuell immer mehr zu Hotspots“: Sonderimpfungen für Lehrer und Erzieher

Schwalbach: Weil die Corona-Zahlen auch bei Kindern und Jugendlichen stark ansteigen, fordern Lehrerverbände Sonderimpfungen. So erklärt Karen Claassen, Saar-Vorsitzende des Verbands Reale Bildung: „Die Schulen entwickeln sich aktuell immer mehr zu Hotspots bei Corona-Ausbrüchen.“ Und weiter:

„Im Moment an einen Termin für eine Auffrischungsimpfung zu kommen ist schwierig und es ist nicht sicher, dass alle willigen Kolleginnen und Kollegen noch 2021 geboostert werden können und nun Impfwillige ihre erste Impfung zeitnah erhalten können. Das bedeutet, dass die Kolleginnen und Kollegen an Schulen der Gefahr sehenden Auges entgegenschickt werden. Sie wollen, aber können sich nicht ausreichend schützen.“

Jetzt wird es nach Angaben des Gesundheitsministeriums eine erste Sonderimpfaktion für Lehrer und Kita-Personal in der Gemeinde Schwalbach geben. Organisiert wird die Impfaktion von Bürgermeister Hans-Joachim Neumeyer (CDU). Die Impfungen für Lehrer und Erzieher sollen in einer gemeindeeigenen Halle angeboten werden.

Zum Einsatz kommt ein Impfteam um Dr. Henrik Lind, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie im Gelenkzentrum Saar in Illingen. Gesundheitsministerin Monika Bachmann (CDU) zu der Aktion: „Der Schutz derjenigen, die täglich berufsbedingt Kontakt mit unseren Kindern haben, ist sehr wichtig. Wir müssen sowohl die Sicherheit unserer Kleinen und Kleinsten als auch der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Bildungseinrichtungen sicherstellen. Die geplante Aktion in Schwalbach, zum Schutz der in der Gemeinde tätigen Lehrkräfte und des KiTa-Personals, ist dabei vorbildhaft. Ich wünsche mir, dass viele weitere Kommunen im ganzen Land diesem Beispiel folgen.“

Das heißt im Umkehrschluss offenbar aber auch: Eine vom Ministerium gesteuerte Priorisierung von Lehrern und Erziehern bei den Impfungen scheint derzeit nicht geplant zu sein.