Saarbrücken/Punta Cana: Mitte des Monats kehrte eine verurteilte Mörderin nicht von einem Freigang in die Justizvollzugsanstalt Zweibrücken zurück (wir berichteten). Jetzt hat die Polizei die 55-Jährige in der Dominikanischen Republik lokalisiert und von Interpol festnehmen lassen. Seit dem gestrigen Sonntag befindet sich die Gefangene wieder in der Bundesrepublik. Ihr Fall hatte im Jahr 2006 für Aufsehen gesorgt: Die Illingerin hatte einen Bekannten dazu angestiftet, ihren Ehemann zu töten.
Der Bodybuilder lauerte dem Opfer, Inhaber eines Fitness-Studios, im Dunkeln an seinem Laden auf und schlug den Mann mit einer Eisenstange nieder. Die später verurteilte Ehefrau des Opfers rief danach selbst den Rettungsdienst für ihren schwer verletzten Mann. Er starb später im Krankenhaus, ohne das Bewusstsein wiedererlangt zu haben.
Dafür verurteilte das Landgericht Saarbrücken die Frau 2007 zu einer lebenslangen Haftstrafe wegen gemeinschaftlichen Mordes. Schon seit 2006 saß sie in Untersuchungshaft im Frauengefängnis in Zweibrücken, weil das Saarland kein eigenes Frauengefängnis betreibt. Zum Zeitpunkt ihrer Flucht hatte die Frau, die schon in wenigen Monaten entlassen werden sollte, vier Tage Hafturlaub.
Wie sich nun herausgestellt hat, hat sich die Frau noch am Fluchttag in Begleitung ihres neuen Ehemanns in die Dominikanische Republik abgesetzt. Dort haben sie Zielfahnder des Landespolizeipräsidiums Saarbrücken schließlich in einem Hotel in Punta Cana aufgespürt. Sie hat sich widerstandslos in der Hotelanlage festnehmen lassen. Anschließend ist die 55-Jährige zusammen mit zwei Interpol-Beamten zurück nach Deutschland geflogen worden.
Am gestrigen Sonntag schließlich wird die Gefangene von den Zielfahndern des Landespolizeipräsidiums und der Bundespolizei am Flughafen Frankfurt in Empfang genommen. Sie sitzt nun wieder hinter Gittern.