Saarbrücken: Dem Gesundheitsamt des Regionalverbands sind im August drei bestätigte Fälle von Asiatischen Tigermücken in Saarbrücken gemeldet worden. Die Fundorte befinden sich in der Nähe von denen, die man schon im vergangenen Jahr entdeckt hat. Deshalb ist es sehr wahrscheinlich, dass die Populationen dort erfolgreich überwintert haben. An allen Stellen sind Fallen im Rahmen des Universitätsklinikums des Saarlandes aufgestellt worden.
Zudem hat dort vor kurzem eine Besichtigung mit Vertretern der Landeshauptstadt, des Gesundheitsamts und einem Stechmücken-Experten des Friedrich-Loeffler-Instituts stattgefunden. An einem der drei Fundorte in St. Arnual ist die vermutliche Brutstätte gefunden und eliminiert worden. Bei den anderen Stellen im Raum St. Johann erfolgt derzeit eine Information der Bevölkerung durch das Ordnungsamt der Landeshauptstadt. Außerdem findet hier eine weitere Suche nach den Brutstätten statt.
Die Tigermücke ist sehr klein, aber stechfreudig, tagaktiv und so aggressiv, dass es Betroffenen kaum noch möglich ist, sich in ihren Gärten aufzuhalten. Zu erkennen ist sie an ihrer schwarz-weißen Musterung, einschließlich fünf weißer Streifen an den Hinterbeinen. Ihr Flugradius beträgt nur bis zu 200 Meter. Die Tigermücke kann tropische Krankheiten wie Dengue-, Zika- oder das West-Nil-Fieber übertragen. Dies ist nach Behördenangaben aber derzeit noch unwahrscheinlich, weil tropische Erkrankungen im Regionalverband bisher nur selten bei Reiserückkehrern auftreten.
Sollten nach einem Stich grippeähnliche Symptome auftauchen, wird empfohlen, einen Arzt aufzusuchen. Der wirksamste Schutz vor Tigermücken ist, die Brutstellen zu minimieren. Das sind oft kleine, stehende Wasseransammlungen wie Blumentopfuntersetzer, Ablaufrinnen, Gießkannen, Regenfässer, Folien, Planen oder Autoreifen. Vogeltränken sollten einmal pro Woche entleert und gereinigt, größere mögliche Brutstätten wie Regentonnen abgedeckt werden. Wenn eine Tigermückenpopulation bestätigt nachgewiesen ist, kann sie auch mit einem Bekämpfungsmittel angegangen werden.