Streit eskaliert: Reizgasangriff in voll besetzter Saarbahn

Lebach: Einsatz für Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr heute Abend in einer Saarbahn bei Lebach. Gegen 19 Uhr ist die Bahn relativ gut besetzt, als nach Polizeiangaben zwei rivalisierende Gruppen von Zuwanderern aneinander geraten. Der Streit eskaliert, plötzlich zieht jemand eine Dose und versprüht einen Reizstoff in der Bahn! Auch der Saarbahn-Fahrer bekommt über die Lüftung eine größere Menge des Stoffes, bringt die Bahn am Haltepunkt Landsweiler Nord zum Stehen und informiert die Leitstelle. Weil unklar ist, wie viele Menschen betroffen sind, wird ein größerer Einsatz für den Rettungsdienst ausgelöst.

Bevor die Helfer eintreffen, hat allerdings ein Großteil der Fahrgäste, die über Augenreizungen und Atemwegsbeschwerden klagten, zu Fuß die Örtlichkeit verlassen – möglicherweise aus Angst vor weiteren Übergriffen. Letztlich gibt es zwei Verletzte: Der Saarbahn-Fahrer kommt mit dem Rettungswagen in ein Krankenhaus, ein junger Mann aus der angegriffenen Gruppe ist ebenfalls verletzt und verweigert die ärztliche Behandlung.

Die Freiwillige Feuerwehr muss anrücken und die Saarbahn durchlüften. Bis ein Ersatzfahrer gefunden ist, bleibt die Bahn stehen, wodurch die Strecke in einer Fahrtrichtung blockiert ist. Die Saarbahn hat zwar über ein Problem in einem Stellwerk am Nachmittag und damit verbundene Ausfälle berichtet. Ob und inwieweit es Probleme durch den Reizgasangriff gibt, allerdings nicht. Derzeit sucht die Polizei nach dem unbekannten Täter und ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung.

Es gibt Aufnahmen aus der Bahn, die nun gesichert und ausgewertet werden müssen. Außerdem muss ermittelt werden, ob es sich um Pfefferspray, CS-Gas oder einen anderen Stoff gehandelt hat. Die Polizei sucht nicht nur Zeugen, die den Angriff gesehen haben, sondern auch weitere Geschädigte, die sich vor Eintreffen der Beamten entfernt haben.

Hinweise: Polizeiinspektion in Lebach, Am Markt 3, Telefon 0 68 81 / 70 40

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