Stundenlanger Einsatz in Saarwellingen: SEK stoppt Mann mit gezieltem Schuss

Saarwellingen: Stundenlanger Polizeieinsatz in der vergangenen Nacht in Saarwellingen. Alles beginnt am Vorabend: Ein 45 Jahre alter Mann löst einen Polizeieinsatz aus, bei dem er zum Schutz seiner Ehefrau der gemeinsamen Wohnung in der Lebacher Straße verwiesen wird. Doch schon gegen 1.30 Uhr ist er zurück und ruft über Notruf bei der Polizei an. Er droht, sich mit einer scharfen Waffe vor seinem Haus zu erschießen. Als Grund gibt der Mann die Streitigkeiten mit seiner Ehefrau an. Mehrere Kommandos der Polizei fahren zum Ort des Geschehens und riegeln zunächst die Straße ab.

Ein Panzerwagen rückt an, mit dem sowohl Einsatzkräfte als auch beispielsweise gerettete Geiseln schusssicher transportiert werden können. Gegen 3 Uhr treffen Elitebeamte des Spezialeinsatzkommandos ein. Zudem sind Experten der Verhandlungsgruppe vor Ort, die den ersten Kontakt mit dem Mann aufnehmen. Zu diesem Zeitpunkt sitzt der 45-Jährige in einem Fahrzeug vor dem gemeinsamen Haus.

Mehr als vier Stunden lang versuchen die Einsatzkräfte, Gespräche mit dem Mann zu führen und ihn zur Aufgabe zu bewegen. Er steigt dabei auch mehrfach aus dem Auto aus, setzt sich aber letztlich immer wieder hinein. Die Beamten können eine Langwaffe beim Aggressor ausmachen, mit der der Mann kurze Zeit auch in die Luft schießt. Nachdem der Mann die Waffe mehrmals gegen sich selbst gerichtet hat, kommt es um 7.10 Uhr zu einem geplanten Zugriff durch die Spezialeinheiten.

Dabei müssen die Beamten selbst auf den 45-Jährigen schießen, er wird ins Bein getroffen und überwältigt. Sofort ist ein Rettungswagen zur Stelle, der während des Einsatzes auf einem Supermarktparkplatz bereitsteht. Notfallmediziner untersuchen den Mann: Er ist nicht lebensgefährlich verletzt.

Der Saarwellinger wird in ein Krankenhaus eingeliefert und dort derzeit operiert. Die Behörden prüfen nun eine zwangsweise Unterbringung in einer psychiatrischen Einrichtung, wo dem Mann professionell geholfen werden kann. Das Gewehr wird sichergestellt und untersucht. Ob er die Waffe egal besessen hat, ist derzeit noch unklar.