Schiffweiler/Saarbrücken: Nachdem in der Nacht zum Montag, dem 15. Mai, ein Jugendlicher im Keller eines Wohnhauses in Schiffweiler erschossen wurde, kommen weitere Details ans Licht. Kurz nach der Tat nahm die Polizei einen 18-Jährigen fest, der für die Tat verantwortlich gemacht wird. Berichten zufolge soll er die Schusswaffe auf das 17 Jahre alte Opfer gerichtet haben.
Die Polizei traf nur kurze Zeit nach der Meldung am Tatort im Ortsteil Landsweiler-Reden ein und nahm den Verdächtigen fest. Am folgenden Tag wurde der Jugendliche einem Richter am Amtsgericht in Saarbrücken vorgeführt, der entschied, dass er in Untersuchungshaft bleiben soll. Zuvor hatten Rechtsmediziner an der Universitätsklinik in Homburg eine Obduktion der Leiche durchgeführt. Nach Auswertung der Untersuchungsergebnisse stellte die Staatsanwaltschaft einen Haftbefehl aus, da der dringende Verdacht besteht, dass der junge Mann eine Tötung begangen hat.
Die genaue Todesursache wurde durch die Obduktion festgestellt, jedoch wurden keine Einzelheiten dazu bekannt gegeben. Es bleibt jedoch festzuhalten, dass der Jugendliche infolge einer solchen Verletzung gestorben ist. Stephan Laßotta, Pressesprecher des Landespolizeipräsidiums in Saarbrücken, gab bekannt, dass das Autopsieergebnis offenbar den Vorwurf gegen den Festgenommenen erhärtet hat, für den Tod des Jugendlichen verantwortlich zu sein. Zu diesem Zeitpunkt wird ein tragischer Unfall ausgeschlossen.
Schuss kein tragischer Unfall, sondern Absicht
Dies wurde auch von Thomas Schardt von der Staatsanwaltschaft bestätigt. In einer schriftlichen Mitteilung auf Anfrage der SZ erklärte er: „Nach dem jetzigen Stand der Ermittlungen besteht der dringende Verdacht, dass diese von dem Beschuldigten vorsätzlich herbeigeführt wurde.“ Die Polizei gab weitere Einzelheiten zum Tatablauf bekannt. Vor dem tödlichen Schuss sollen sich das spätere Opfer (17 Jahre alt), ein gleichaltriger Zeuge und der 18-jährige Beschuldigte im Keller des Wohnhauses getroffen haben. Die drei kannten sich und es handelte sich nicht um ein zufälliges Treffen, wie Laßotta mitteilte.
Die genauen Umstände, die zu dem Schuss führten, sind vorerst noch unbekannt. Der Polizeisprecher berichtete jedoch, dass der Zeuge, der das Drama miterleben musste, unmittelbar danach wegrannte. Er wohnt im selben Ort. Der Zeuge kehrte nach Hause zurück und offenbarte sich seiner Mutter. Sie forderte ihn auf, die Polizei anzurufen, was gegen 19:30 Uhr am Montag geschah, etwa eine halbe Stunde nach dem tödlichen Schuss, wie von der Staatsanwaltschaft informiert wurde.
Polizei ermittelt weiter – mutmaßlicher Schütze schweigt
Die Beamten begaben sich kurz darauf in die Gartenstraße zu dem Wohnhaus, in dem der Jugendliche sein Leben verloren hatte. Dort entdeckten sie zunächst die mutmaßliche Tatwaffe und fanden anschließend den Erschossenen. Der 18-Jährige ließ sich ohne Widerstand festnehmen. Er lebt in dem Haus, das derzeit im Internet zur Zwangsversteigerung angeboten wird. Zur gleichen Zeit befand sich ein Ehepaar im Haus, das laut Polizei mit dem Beschuldigten verwandt ist.
Die Kriminalpolizei begann noch am Tatabend mit der Spurensicherung. Mehrere Polizeifahrzeuge und ein Krankenwagen sorgten in der Umgebung für Aufsehen. In der Nacht zum Dienstag wurde darauf geachtet, dass niemand unerlaubt das Gebäude betritt. Experten sicherten am nächsten Tag stundenlang Beweismaterial im und um das Wohnhaus. Sie trugen Masken und weiße Schutzanzüge, untersuchten verschiedene Bereiche und durchsuchten sogar Mülltonnen auf dem Gehweg. Währenddessen wurde der 18-Jährige gegen 17:30 Uhr dem Haftrichter im Amtsgericht der Landeshauptstadt vorgeführt.
Bislang schweigt der Tatverdächtige zu den Vorwürfen. Stephan Laßotta gab am Mittwochvormittag an, dass er bisher keine Angaben zur Schussabgabe gemacht hat. Der Jugendliche, der die Polizei alarmiert hat, wird weiterhin als Zeuge in dem Verfahren geführt, wie Schardt von der Staatsanwaltschaft ergänzte.