Ungewöhnliche Maßnahme: Bundespolizei sucht mit Kranwagen nach illegalen Einreisenden

Perl: Beamte der Bundespolizei im Saarland führen heute Vormittag auf der A 8 nahe der luxemburgischen und französischen Grenze am Rastplatz Moseltal eine Schwerpunktaktion zur Bekämpfung der illegalen Einreise durch. Sie richten dabei ihr Hauptaugenmerk auf die Schleusung von Migranten auf den Ladeflächen von Kleintransportern und schweren Lkws mit ihren Aufliegern. Hintergrund der Aktion: Im Jahr 2018 stellte die Bundespolizei im Saarland in vier Fällen die Schleusung von Flüchtlingen auf Ladeflächen von Lkws fest. Die insgesamt 15 eingeschleusten Personen versteckten sich dabei ungesichert im Laderaum, ein lebensgefährliches Unterfangen. In einen Fall erlitten die Migranten sogar Unterkühlungen, weil sie sich in einem geschlossenen Kühlanhänger verborgen hielten. Bei der Aktion heute werden insgesamt 123 Laster, drei Busse und 186 Personen kontrolliert.

Unerlaubte Einreisen werden dabei erfreulicherweise nicht festgestellt. Ungewöhnliche Maßnahme: Unterstützt werden die Beamten der Bundespolizeiinspektion Bexbach durch eine technische Einheit der Bundespolizeiabteilung St. Augustin mit einem Kranfahrzeug. Mit dessen Hilfe können die Lkw auch von oben auf Manipulationen am Auflieger überprüft werden.

Denn oft schneiden illegal Einreisende die Plane auf dem Dach eines Lkws auf, um unbemerkt ins Innere zu gelangen. Fazit von Polizeidirektor Ralf Leyens zum Einsatz: „Wir wollen durch die Kontrollen neben der unerlaubten Einreise insbesondere die Lebensgefahr für die Menschen, welche sich auf den Fahrzeugen verborgen halten, abwenden.“

In vielen Fällen, in denen illegal Einreisende auf Lkws entdeckt werden, wissen die Fahrer überhaupt nicht, dass sie blinde Passagiere an Bord haben. Deshalb verteilen die Beamten während der Kontrolle auch Info-Flyer an die Trucker und Busfahrer, um sie über die Problematik aufzuklären.

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