Unzufriedenheit mit Wohnsituation: Syrer zündet Flüchtlingsheim an

Losheim: Wie bereits am Samstag hier berichtet, war das Motiv für die Bransdstiftung eines 19-Jährigen in einem Losheimer Flüchtlingsheim Unzufriedenheit mit der Wohnsituation. Das hat die Polizei nun bestätigt. Außerdem gab der Syrer im Verhör an, dass auch Probleme in der Beziehung zu seiner Mutter ein Grund für seine Tat waren. Der junge Mann zündete am Donnerstagabend sein Zimmer in der Asylantenunterkunft in der Niederlosheimer Straße im Ortsteil Niederlosheim in Brand und setzte damit das Leben seiner Mitbewohner aufs Spiel. Kurz vor 21 Uhr brach das Feuer in dem Mehrfamilienhaus aus. Die ersteintreffenden Einheiten der Feuerwehr räumten das Gebäude, in dem insgesamt neun Flüchtlinge untergebracht waren. Ein Bewohner wurde schwer, zwei weitere durch Rauchgase leicht verletzt. Die Leichtverletzten konnten die Klinik mittlerweile glücklicherweise wieder verlassen. Ein weiterer Bewohner, ein 19-Jähriger Syrer, war zunächst verschwunden. Er ging am Freitag zur Polizei und erklärte den Beamten, dass er den Brand absichtlich legte – Festnahme. Der 19-Jährige wurde dem Haftrichter vorgeführt, der erließ Haftbefehl wegen Verdachts des versuchten Mordes und der schweren Brandstiftung. Jetzt sitzt der Syrer in der Justizvollzugsanstalt in Ottweiler, wo vor allem jugendliche Straftäter untergebracht sind. Denn bis zu einem Alter von 21 Jahren können Straftäter teilweise nach Jugendstrafrecht behandelt werden. Das brennende Zimmer in dem Haus konnte die Feuerwehr mit mehreren Trupps unter Atemschutz rasch löschen. Neben der Feuerwehr war auch der Rettungsdienst mit zwei Rettungswagen und einem Notarzteinsatzfahrzeug vor Ort. Die Schnelleinsatzgruppe Hochwald sicherte den länger andauernden Einsatz der Feuerwehr mit einem weiteren Rettungswagen ab. Insgesamt waren bei diesem Einsatz rund 90 Helfer gebunden. Nach Angaben der Kriminalpolizei entstand bei dem Feuer ein Schaden von rund 50 000 Euro. Bis auf Weiteres ist die Flüchtlingsunterkunft nicht bewohnbar. Die Flüchtlinge wurden von der Gemeindeverwaltung nun in anderen Unterkünften untergebracht.