Verfeindete Clans gehen nach Unfall mit verletztem Kind aufeinander los

Völklingen: Großeinsatz am gestrigen Dienstagabend in der Völklinger Innenstadt. Dort ist ein 18 Jahre alter Mann am Steuer eines dunklen Peugeot 607 mit französischen Kennzeichen in der Hofstattstraße unterwegs. In Höhe der Einmündung zur Poststraße will er den Wagen wenden. Dabei erfasst er ein sieben Jahre altes Kind, das sich zu diesem Zeitpunkt mit seinem Fahrrad auf dem Gehweg vor dem Café Istanbul befindet.

Familienangehörige des Kindes gehen sofort auf den Peugeot los, schlagen und treten auf den Fahrer und den Wagen ein. Der 18-Jährige flüchtet daraufhin von der Unfallstelle, kommt später aber zurück. Immer mehr Menschen verschiedener ausländischer Familienclans kommen nun auf die Straße gelaufen. Gegen 21.45 Uhr geht eine erste Meldung bei der Polizei in Völklingen ein, dass nach dem Unfall eine Massenschlägerei mit etwa 40 beteiligten Personen im Gange ist.

Mehrere Kommandos der Polizei fahren an, Unterstützung durch die Bereitschaftspolizei und aus Saarbrücken verlegt ebenfalls nach Völklingen. Als die ersten Beamten vor Ort eintreffen, ist die gemeldete Schlägerei zwar schon beendet. Es sind jedoch rund 80 Personen der gegnerischen Familienclans auf der Straße, die alle sehr aufgebracht sind. Die Beamten stellen sich zwischen die beiden Gruppen, es kommt immer wieder zu Schreiereien auf der Straße. Aufgrund der herrschenden Sprachbarrieren gestalten sich die Ermittlungen für die Polizisten schwierig. Fest steht:

Der Autofahrer hat keinen Führerschein, sein Wagen ist weder zugelassen noch versichert. Das Kind wird glücklicherweise bei dem Unfall nur leicht verletzt und erleidet lediglich einige Schürfwunden. Es wird mit dem Rettungswagen von der Völklinger SHG-Klinik zum Winterberg-Klinikum nach Saarbrücken verlegt, um mögliche Tumulte der Familienangehörigen vor der Klinik zu vermeiden. Auch die Polizei fährt an das Winterberg-Klinikum. An der Unfallstelle erteilt die Polizei mehrere Platzverweise und räumt die Straße, indem die beiden verfeindeten Lager jeweils in eine andere Richtung zurückgedrängt werden.