Das Opfer schaute ihn zu lange an: Verdächtiger nach Beil-Angriff ermittelt

Saarlouis: Fahndungserfolg für die Polizei im Saarland. Am 27. März kommt es gegen 15.45 Uhr am Kaiser-Friedrich-Ring in Höhe des Busbahnhofs Kleiner Markt zu einer Auseinandersetzung zwischen mehreren Jugendlichen und Heranwachsenden, in deren Verlauf auch ein Fleischerbeil sowie ein Handbeil als Waffen eingesetzt werden (wir berichteten). Bei den Angegriffenen handelt es sich um junge Migranten. Ein 17-Jähriger Syrer wird bei der Tat zum Glück nur leicht verletzt. Einer der Täter, ein 18-Jähriger aus Syrien, wird noch am gleichen Tag festgenommen. Gegen ihn ergeht am Tag nach der Tat ein Untersuchungshaftbefehl wegen gefährlicher Körperverletzung.

 Im Zuge von umfangreichen Ermittlungen, Zeugenvernehmungen und der Auswertung von Videoaufnahmen können Ermittler des Kriminaldienstes Saarlouis nun den Tatverdacht gegen einen zweiten Täter, einen 20-jährigen Afghanen, erhärten. Am Montag wird der Mann von Einsatzkräften der Polizeiinspektion Saarlouis festgenommen, nachdem er zuvor Zeugen des Beilangriffs bedroht hat.

Gegen den Afghanen wird gestern ebenfalls ein Untersuchungshaftbefehl erlassen, er kommt in die Justizvollzugsanstalt nach Ottweiler. Völlig irre ist der Hintergrund der Auseinandersetzung zwischen den beteiligen Gruppen: Das Opfer soll vor der Tat nach Aussagen der Beschuldigten einen der Täter zu lange und seltsam angeschaut haben. Wie die Ermittlungen der Saarlouiser Kripo weiterhin ergeben, sind die beiden inhaftierten Täter bereits am 15. Februar an einer Auseinandersetzung in einem Saarlouiser Park mit einer anderen Opfergruppierung beteiligt (wir berichteten ebenfalls).

Auch damals wird ein 17-Jähriger aus dem Jemen mit einem Beil schwer verletzt. Die beiden Verdächtigen warten nun in der Haft auf ihren Prozess. Die Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft Saarbrücken gehen weiter.