Nach Ekel-Attacke in Klinik: Spuckhaube für mutmaßlichen Polizistenmörder

Saarbrücken: Offenbar hat der 18-Jährige, der am Donnerstag Oberkommissar Simon B. (34) erschoss, Hass auf Polizisten. Denn wie „Bild“ nun berichtet, soll der Deutsch-Türke im Krankenhaus wieder ausgerastet sein und einen seiner Bewacher angespuckt haben. Der Heranwachsende, gegen den unter anderem wegen Mordes und versuchten Mordes ermittelt wird, ist nach dem Raubüberfall auf die Aral-Tankstelle an der Karolinger Brücke in der Völklinger City gestellt und selbst angeschossen worden.

Während sein Opfer im Rettungswagen den Kampf um sein Leben verlor, wurde der mutmaßliche Schütze erfolgreich erstversorgt. Mittlerweile liegt er im Klinikum Saarbrücken auf dem Winterberg, wird dort intensivmedizinisch behandelt. Das Krankenhaus in der Landeshauptstadt mit Maximalversorgung verfügt über spezielle Patientenzimmer, die mit Sicherheitsstandards ähnlich einer Gefängniszelle ausgestattet sind. In der Klinik wird der mutmaßliche Schütze von Beamten bewacht.

Nachdem er einen davon angespuckt haben soll, trägt der 18-Jährige jetzt offenbar eine sogenannte Spuckhaube. Diese Masken werden über den Kopf gezogen und erlauben es dem Träger zwar, frei zu atmen und hindurchzuschauen. Nur Spucken kann man damit nicht mehr. Insgesamt 550 dieser Hauben sind im Jahr 2019 für die saarländische Polizei angeschafft worden, nachdem es zuvor zu einer Häufung von Spuckattacken auf Einsatzkräfte gekommen war.

Diese Attacken sind nicht nur eklig, sondern können auch gesundheitliche Gefahren mit sich bringen, weil die Opfer dem Risiko einer Infektion mit verschiedenen Krankheiten ausgesetzt sind. Im Fall des mutmaßlichen Polizistenmörders wird die strafrechtliche Verfolgung der Spuckattacke allerdings kaum ins Gewicht fallen angesichts der übrigen Vorwürfe, die dem Heranwachsenden gemacht werden. Sobald es die gesundheitliche Situation zulässt, soll der Mann aus der Klinik in ein Gefängnis verlegt werden.